Jahresabschlussfeier

02.12.2012 fand im Hubertushof in Schmelz Hüttersdorf unsere diesjährige Jahresabschlussfeier satt. Dabei konnten die zahlreich erschienenen Mitglieder zum Jahresende noch ein paar schöne Stunden gemeinsam verbringen.
Herr Müller, der den aktiven Teil der Feier moderierte, begrüßte die Anwesenden recht herzlich und gab das Wort an den Vorsitzenden Herrn Maaß. Herr Maaß sagte in seiner Willkommensrede: "Denken wir ein wenig über das abgelaufene Jahr nach, und lassen wir vielleicht schon ein wenig Neugier auf das neue Jahr aufkommen. Einige werden zurückblicken und zufrieden mit 2012 sein, für andere war 2012 gesundheitlich vielleicht nicht so gut. Wir hoffen jedoch, dass jeder die Kraft gefunden hat, mit den schwierigen Seiten des Lebens zurechtzukommen. Wir wollen heute Abend nett zusammensitzen, miteinander reden, fröhlich sein und uns ein bisschen amüsieren." Er bedankte sich im Namen des Vorstandes bei allen Mitgliedern, Familien, Firmen und Privat-Personen, für die Mitarbeit, Ihren Einsatz und Spendenbereitschaft, wenn es um Geldspenden, Sachspenden, Kuchen, Salate, Baguette, die Mitarbeit und Hilfe bei Veranstaltungen der Niere Saar e.V. ging. Zum Ende seiner Rede sendete er einen herzlichen Gruß an alle Mitglieder, die aus gesundheitlichen Gründen nicht kommen konnten.

Nach der Willkommensrede begrüßte Herr Müller, die bei allen Mitgliedern sehr beliebte Laienspielgruppe der Frauengemeinschaft Erbringen Hargarten. Sie unterhielten die Besucher wieder mit drei amüsanten Sketchen. So erfuhr man, wie stressig das Leben dreier Engel wird, wenn man zu ihnen betet, weil man z.B. was verloren hat. Ebenso ist es nicht ratsam, mit einer Flasche Wein in der Hose und zu viel Alkohol die Treppe herunter zu fallen. Schnell kann es da passieren, dass man statt seiner Schnittwunden am Hinterteil unter Benutzung eines Spiegels, die Wunden auf dem Spiegelbild verpflastert. Beim letzten Sketch erfuhren die Männer im Saal, dass Kosmetikartikel für die Frau, nicht teuer sein muss. So kann man statt Creme Margarine, statt Puder Mehl und statt Schminke, Tomatenketchup benutzen. Diese Erkenntnis spart zukünftig sicher Geld in der Haushaltskasse.

Die Musiker der Gruppe Sheridance umrahmte das Programm gesanglich mit bekannten Weihnachtsliedern. Die Mitglieder sangen dabei kräftig mit. Frau Wölke trug wieder gekonnt ein Weihnachtsgedicht vor.Als es dunkel wurde, schaute auch der Nikolaus bei den Mitgliedern vorbei. Erhatte nur Lob für die geleistete Arbeit in 2012. Er war durch seine Informanten unserer 2. Vorsitzenden Ingrid sowie ihren Mann Karl Heinz Hollinger bestens informiert. Diese Informationen waren gekonnt in Vers und Reim zusammengefasst.Herr Maaß erhielt vom Nikolaus ein paar Brandschutzhandschuhe und ein Kaffeebecherträger. Der Nikolaus wollte damit in 2013 verhindern, dass Herr Maaß sich wieder beim Kaffeeholen bei Vereinsaktivitäten solche Brandverletzungen zuzieht wie in 2012 geschehen. Herr Müller dankte dem Nikolaus für sein Kommen und äußerte die Hoffnung, dass er auch im nächsten Jahr wieder bei den Mitgliedern der Niere Saar e.V. anhalte.Im Rahmen der Feier wurden auch die Ehemaligen Vorstandsmitglieder Tina Schneider und Joachim Wagner offiziell verabschiedet. Sie hatten bei der Mitgliederversammlung nicht erneut für den Vorstand kandidiert. Herr Maaß und Herr Müller dankten beiden für ihren Arbeitseinsatz in den zurückliegenden Jahren.Nach einem leckeren und reichhaltigen Abendessen ging wieder eine sehr schöne Jahresabschlussfeier Ihrem Ende zu.Den Organisatorinnen der Feier, Frau Selzer und Frau Geraldy Latz, hierfür ein herzlichen Dank!

Martin G. Müller

Neuer Vorstand gewählt

In der Mitgliederversammlung, am 18.11.2012 in Püttlingen, wurde ein neuer Vorstand gewählt. Der Vorstand setzt sich nun wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender Helmut Maaß, stellv. Vorsitzende Ingrid Hollinger, Kassenführerin Heike Selzer, Schriftführer Martin G. Müller. Zu Beisitzern wurde Frau Geraldy Latz, Frau Michaela Dellmuth und Herrn Christian Nade gewählt. Das Amt der Kassenprüfer haben Frau Doris Brunder und Herr Joachim Weiss übernommen. Wir, der neue Vorstand haben das Vertrauen der Versammlung erworben, um den Verein Niere Saar e.V. für die nächsten 3 Jahre als Vorstand zu führen. Energie und Schwung bringen wir mit, Aufgaben sind reichlich vorhanden.

 

Besichtigung des SR

Am 25.10.2012 stand unsere alljährliche Firmenbesichtigung auf dem Vereinsprogramm. In diesem Jahr entschieden wir uns, den Saarländischen Rundfunk zu besichtigen.
Durch gute Kontakte in unserem Verein (im Saarland geht nichts ohne Kontakte), sind wir vom SR zur Besichtigung eingeladen worden.

Begrüßt wurden wir persönlich von Herrn SR-Intendant Thomas Kleist. Nach einer kurzen Begrüßungsrede folgte die Besichtigung.

Die 36 Teilnehmer sahen bei der Führung die zwei Stunden andauerte viele interessante Dinge, die man so nur aus TV und Hörfunk kannte.

Dabei waren das Studio des "aktuellen Berichts", das Studio von Mag`s, das Studio von Alfons und seinen Gästen (Puschel TV), sowie die Redaktionen der Hörfunkprogramme, SR1, SR2, SR3 und unser Ding zu sehen. Ebenso sahen wir den kleinen Sendesaal des Radiosinfonieorchester Saarbrücken - Kaiserslautern.

Nach einer sehr interessanten Führung ließen wir den Tag im Brockenhaus Saarbrücken bei einem guten Essen ausklingen.

Niere Saar e.V. bedankt sich beim Saarländischen Rundfunk und seinem Intendanten Thomas Kleist recht herzlich für die Einladung.

Martin G. Müller

Busfahrt nach Echternach

In diesem Jahr führte unsere Busfahrt nach Echternach und Vianden in der "Luxemburger Schweiz".

Pünktlich begann die Busfahrt an den bekanntgegebenen Zusteigestellen. Zum Frühstück fuhren wir nach Merzig zum Hotel Römer. Nach ausgiebigem, reichhaltigem Frühstück führte uns der Weg über Mettlach, Orscholz nach Remich (Lux). Entlang der Mosel fuhr der Bus, begleitet von teils heftigem Regen, in Richtung Grevenmacher. Der weitere Weg von Grevenmacher nach Echternach, entlang des Flüsschens Sauer, war gesäumt von kleinen Dörfern, Wiesen und Landwirtschaft.

In Echternach angekommen, hatte man Gelegenheit zur Besichtigung der St. Wilibrord Basilika und des Klosters.

Um 13.30 Uhr ging's dann weiter nach Vianden. Vianden war schon im Mittelalter eine große Grafschaft, die zweitgrößte Grafschaft der Region. Sie umfasste 135 Dörfer und reichte bis nach Prüm und Bitburg. Heute hat Vianden hauptsächlich touristische Bedeutung. Sehenswert sind die Trinitarier-Kirche und die Burg Vianden.

Das nahe gelegene Pumpspeicherkraftwerk dient der Stromversorgung der Region.

In Vianden bestand die Möglichkeit der Besichtigung von Ober- und Unterstadt mit dem touristischen Zug "Benni". Bei der Fahrt hatte man einen wunderbaren Blick auf die Burg Vianden und das Tal der Our.

Viele unserer Mitreisenden nutzten die Gelegenheit zur Mitfahrt mit dem "Benni", andere bevorzugten den Besuch eines der vielen Cafes oder Eisdielen.

Das Wetter spielte größtenteils mit und neben Sprühregen zeigte sich auch die Sonne. Die Rückfahrt traten wir gegen 16.30 Uhr an. Zurück ging's den gleichen Weg entlang der Mosel Richtung Remich und von dort auf der Autobahn A 8 nach Merzig.

 

Unterwegs hielt der Bus an einer der vielen Luxemburger Tankstellen an. Dort hatten wir Gelegenheit zum günstigen Einkauf von Zigaretten, Kaffee oder Spirituosen.

Um 18.45 Uhr sind wir im Hotel Römer in Merzig zum Abendessen eingetroffen, wo das Essen vorbestellt war.

Leider war die Organisation im Hotel nicht optimal. Das Essen kam mit erheblicher Verspätung und auch der Getränkeservice ließ zu wünschen übrig. Die Abrechnung jedes Einzelnen wurde an einer "Sammelkasse" vorgenommen. Das erinnerte doch stark an einen Discounter. Mit der Qualität des Essens konnte man durchaus zufrieden sein.

Gegen 20.30.Uhr fuhren wir dann zurück zu den einzelnen Zusteigestellen. Die Rückreise verlief etwas hektisch und unter Zeitdruck.

Ein Mitreisender hatte seine Tabletten vergessen und der Busfahrer kam an die gesetzliche Grenze seiner Lenkzeit für den Bus. Alle in allem war es eine schöne, harmonische Busfahrt, die uns aus dem Alltag in eine schöne Landschaft entführte. Die Aufenthalte boten viel Gelegenheit zum Meinungstausch unter den Mitreisenden.

Sommerfest

Unser Sommerfest fand in diesem Jahr am 19. August statt. Wir trafen uns am Saufangweiher in Bildstock zu einem gemeinsamen Kaffee-Nachmittag mit anschließendem Grillabend. Der Saufangweiher zeichnet sich durch seine ruhige Lage mit schönen Spazierwegen aus. Die Hütte des Angelsportvereins bot Kaffee und kalte Getränke an und stellte die Räumlichkeiten, die schattige Außenanlage und den Grillplatz zur Verfügung.

Die meisten Mitglieder (42 Mitglieder und Gäste waren der Einladung gefolgt) suchten sofort den Schatten der Bäume, denn es war im Gegensatz zum vergangenen Jahr extrem heiß. In Saarbrücken wurden an diesem Nachmittag 38,9 Grad Celsius gemessen.

Unsere Mitglieder brachten wie in jedem Jahr selbst gebackenen, leckeren Kuchen und die Salate für das Abendessen mit. Dafür herzlichen Dank!

 

Pflegeseminar 2012 in der Stadthalle Püttlingen                                             Im Pflegefall selbstbestimmt leben

Mit den Erlebnissen der letzten Jahre, dass die Dialysepatienten immer älter und kränker werden bei Dialysebeginn, reifte der Gedanke, ein Pflegeseminar zu veranstalten. Unsere Idee war, die wichtigsten Informationen der Pflegeleitlinien zusammen zu fassen. Man suchte die wichtigsten Themen und die dazu passenden Referenten der verschiedenen Behörden. Man wollte so nicht nur Wissen vermitteln, sondern durch die Vielzahl der Referenten aufzeigen, wie vielseitig und breit gefächert die Hilfsangebote im Saarland sind.

Am 22.04. war es soweit und 85 Zuhörer waren unserer Einladung gefolgt. Somit gehörte das Seminar zu einem der bestbesuchten Seminare in der Vereinsgeschichte.

In seiner Begrüßung sagte Herr Maaß, "Die Entwicklung, dass immer ältere und multimorbidere Patientinnen und Patienten mit der Dialyse behandelt werden, ist neu, und bedarf spezieller Konzepte, sowohl für die professionelle Begleitung der Betroffenen, als auch für die Arbeit der Selbsthilfegruppen. Dafür ist das Seminar gedacht!"

Nach dem Grußwort des Vorsitzenden begrüßte Seminarleiter und Schriftführer Martin G. Müller die Teilnehmer. In seiner Begrüßungsrede sagte er: "Im Bereich Pflege, stellt der Dialysepatient, wie im ganzen Gesundheitswesen, eine Sonderheit dar. Zählt das Saarland landesweit ca. 75.000 Diabetiker, gibt es im Vergleich bundesweit knapp über 80.000 Dialyse- und chronisch nierenkranke Patienten. An diesem kleinen Vergleich sieht man deutlich, dass das Wort Routine bei dieser Patientengruppe nie Anwendung finden kann.

Der erste Vortrag "Plötzlich zum Pflegefall wo bekomme ich Hilfe her?" war ein Fallbeispiel, von dem Herr Müller aus seinem privaten Umfeld berichtete. Seine Stiefmutter bekam aus heiterem Himmel die Diagnose Lungenkrebs. Die Familie versuchte über vier Jahre durch Unterstützung im Alltag ihr das normale häusliche Leben, solange es möglich war, aufrechtzuerhalten. Aber die Familie kam zu einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr ohne Hilfe von außen aus. Nicht weil sie die Belastung körperlich nicht schafften, sondern psychisch. Jeder Hustenanfall klang so, als ob das gebliebene Familienmitglied augenblicklich versterben würde. Herr Müller sagte: "Man hätte sich am liebsten die Ohren zugehalten und wäre weggelaufen!" Keiner in der Familie wird diesen Husten je vergessen können. Er berichtete weiter, wie die Familie den Pflegeantrag stellte und die Begutachtung erlebte. Die größte Unterstützung war für Sie die Hilfe des ambulanten Palliativ- und Hospizdienstes. Bei Problemen hatte man rund um die Uhr ärztlich wie auch pflegerische Unterstützung. Der Hausarzt ließ die Familie nach über 20 Jahren, mit der Begründung, "ich mache keine Hausbesuche", im Regen stehen. Mit den in die Wege geleiteten Hilfsmitteln und Unterstützungen, war es möglich, die Pflege bis wenige Wochen vor dem Tod häuslich zu leisten. Sie verstarb in liebevoller Versorgung auf der Palliativstation der Caritas Klinik St. Theresia in Saarbrücken.

Nach dem Vortrag von Herrn Müller begrüßte er zum Vortrag "Pflegegeld / Antrag " Begutachtung " Genehmigung sowie ich bekomme Pflegegeld und jetzt? Der Unterschied zwischen Pflegegeld, Kombinationspflege, Verhinderungspflege? Frau Anne-Marie Kreis Pflegedienstleitung Caritas-Sozialstation Püttlingen- Riegelsberg. Herr Müller bedankte sich ganz besonders bei Frau Kreis, denn Sie war bereit für eine ausgefallene Referentin einzuspringen!

Frau Kreis erklärte in ihrem ersten Teil Ihres Vortrages: Pflegebedürftige sollen selbst darüber entscheiden, wie und von wem sie gepflegt werden wollen. Sie haben deshalb die Möglichkeit, Sachleistungen, Hilfe von Pflegediensten oder Pflegegeld in Anspruch zu nehmen. Voraussetzung für den Bezug von Pflegegeld ist, dass die häusliche Pflege selbst sichergestellt ist. Das Pflegegeld wird dem Betroffenen von der Pflegekasse überwiesen. Das Pflegegeld ist nach dem Schweregrad der Pflegebedürftigkeit gestaffelt. Nach dem Antrag auf Pflegegeld kommt die Begutachtung durch den MDK. Man sollte den kranken dafür aber nicht präparieren, z.B. zusätzlich "Humpeln" einfach stärker als sonst und so tun, als ob einem alles noch viel schwerer fiele. Das würden die Gutachter mit Sicherheit merken, denn die haben schon so manches "Theaterstück" gesehen. Und solch ein geistiger "Negativeintrag" kann nichts Gutes bringen. Im zweiten Teil ihres Vortrages "Pflegegeld und jetzt?" erklärte Sie unteranderem, was es als Geldleistungen in den verschiedenen Pflegestufen gibt. Pflegegeld dient dem Zweck der selbst beschafften Pflegehilfe. Der Pflegebedürftige erhält das Pflegegeld pauschal monatlich und stellt seine Pflege mit diesem Geld in geeigneter Weise selbst sicher. Die Beträge derzeit: Stufe 1 - 235,00 Euro Stufe 2 - 440,00 Euro, Stufe 3 - 700,00 Euro. Nach dem zweiten Teil endete ihr Vortrag.

Dritter Vortragspunkt war das Thema "Die SAPV Verordnung - Der Ambulante Palliativ und Hospizdienst und seine Leistung" hier freute sich Herr Müller persönlich sehr, Frau Gertrud Kiefer vom St. Jakobus Hospizdienst Saarbrücken begrüßen zu können. Sie stand zusammen mit Ihren Kollegen seiner Familie in schwerer Zeit zur Seite. Frau Kiefer referierte über Ihre Arbeit.

Der Palliativ- und Hospizdienst ermöglicht es die Lebensqualität und die Selbstbestimmung schwerstkranker Menschen mit einem besonderen Versorgungsbedarf bis zuletzt zu erhalten, zu fördern, zu verbessern. So ist es möglich, den Kranken ein menschenwürdiges Leben bis zum Tod zu ermöglichen, im Einklang mit der mit betreuenden vertrauten Personen in ihrer häuslichen Umgebung. Die Zielsetzung eines palliativen Ansatzes ist Symptome und Leiden einzelfallgerecht zu lindern. Im Mittelpunkt steht der Patient mit seinen individuellen Bedürfnissen und Wünschen. Die SAPV-Verordnung ergänzt und unterstützt die bestehende Regelversorgung. Eine Rufbereitschaft in Notfällen ist 24 Stunden rund um die Uhr gegeben, um palliativpflegerische und palliativmedizinische Hilfe zu leisten. Jeder Versicherte hat Anspruch auf diese Versorgung, wenn eine fortschreitende, weit fortgeschrittene Erkrankung mit einer absehbar begrenzten Lebenserwartung und einer besonders aufwendigen Versorgung vorliegt. Erster Ansprechpartner um zu prüfen, ob man diese spezielle Leistung bekommen kann, ist der Hausarzt oder die Ärzte bei einem Klinikaufenthalt.

Nach dem Vortrag von Frau Kiefer, hatten die Zuhörer die Möglichkeit sich bei einer Kaffeepause auszuruhen und aufzuwärmen.

Der zweite Teil des Seminars begann mit dem Thema "Selbstbestimmt Leben, das persönliche Budget und seine Leistung. Hier begrüßte Herr Müller Frau Christiane Lutz-Gräber vom Paritätischen Wohlfahrtsverband Landesverband Rheinland-Pfalz/Saarland e. V. die trotz Renovierungsarbeiten bereit war, als Ersatz für einen ausgefallenen Referenten einzuspringen. In Ihrem Vortrag war zu hören: Dass das persönliche Budget begründet keine neue Leistung oder einen neuen Leistungsanspruch, sondern es ist eine andere Form der Inanspruchnahme des Sozialhilfeanspruchs bzw. der Versicherungsleistung. Die Leistungsform des persönlichen Budgets wurde mit dem SGB IX zum1 Juli 2001 eingeführt. Ab 1.Januar 2008 hat man einen Rechtsanspruch auf diese Leistungsform (17 SGB IX). Für ein persönliches Budget müssen Menschen mit Behinderung einen entsprechenden Antrag beim Leistungsträger stellen, von Dienst- oder Sachleistungen zur Teilhabe ein Budget wählen. Hieraus bezahlen sie die Aufwendungen, die zur Deckung ihres persönlichen Hilfsbedarfs erforderlich sind. Damit sollen behinderte Menschen zu Budgetnehmern werden, die den "Einkauf" der Leistungen eigenverantwortlich, selbstständig und selbstbestimmt regeln können; sie werden Käufer, Kunden oder sogar Arbeitgeber. Als Experten in eigener Sache entscheiden sie so selbst, welche Hilfen für sie am besten sind und welcher Dienst und welche Personen zu dem von ihnen gewünschten Zeitpunkt eine Leistung erbringen soll. Grundsätzlich können alle Leistungen zur Teilhabe statt Dienst- und Sachleistungen als persönliches Budget bewilligt werden. Leistungen zur Teilhabe umfassen Leistungen zur medizinischen Rehabilitation, Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben und Leistungen zur Teilhabe in der Gemeinschaft. Auch Einmalzahlungen sind möglich. Über die Leistungen zur Teilhabe hinaus können einbezogen werden, Leistungen der Krankenkassen und Pflegekassen, Leistungen der Träger der Unfallversicherung bei Pflegebedürftigkeit sowie Hilfen zur Pflege nach dem SGB XII, die sich auf alltägliche und regelmäßige wiederkehrende Bedarfe beziehen und als Geldleistung oder Gutschein erbracht werden können. Voraussetzung für die Bewilligung von Leistungen zur Teilhabe in Form des persönlichen Budgets ist zunächst der Antrag. Den Antrag kann jeder behinderte oder von Behinderung bedrohte Mensch stellen " egal wie schwer seine Behinderung ist. Auch für Menschen, die das persönliche Budget aufgrund ihrer Behinderung nicht allein verwalten können, kommt ein persönliches Budget infrage. Im Rahmen eines sogenannten Bedarfsfeststellungsverfahrens bei den Leistungsträgern wird der jeweilige Hilfsbedarf des behinderten Menschen ermittelt. Wichtig: Die Teilnahme am Bedarfsfeststellungsverfahren ist gründlich vorzubereiten! Hilfssatz: Wann brauche ich wen, wofür, wie lange? Welcher Unterstützungsbedarf besteht? Wie möchte ich leben und was hindert mich daran, so zu leben, wie ich will? (Unterstützungsbedarf an Hindernissen orientieren!) Bei einem trägerübergreifenden persönlichen Budget wird der Bescheid vom Beauftragten und am persönlichen Budget beteiligten Leistungsträger (Beauftragter) im Auftrag und im Namen der anderen beteiligten Leistungsträger gefertigt (Gesamtverwaltungsakt) und er erbringt die Leistung. Für viele war dieser Vortrag schwer zu verstehen. Wer an der Leistung Interesse hat, sollte sich mit uns in Verbindung setzen. Wir werden Kontakt zu Fachleuten herstellen.

Weiter ging es mit dem Thema "Betreuungsverfügung, Patientenverfügung, Generalvollmacht" Herr Müller begrüßte hierzu Herrn Nico Ackermann Richter am Amtsgericht Saarbrücken als Referent: Herr Ackermann erklärte kurz zusammengefasst, daß die Vorsorgevollmacht bei Unfall, Krankheit, Behinderung, Alter hilft, jemand zu bestimmen der einen versorgt und alles regelt. Denn was keiner richtig weiß ist, dass keine "automatische" gesetzliche Vertretung durch Ehepartner, Kinder oder nahe Angehörige geregelt ist. Mit der Vorsorgevollmacht können sie vermeiden, dass einer Betreuung, keine Kontrolle, durch das Gericht zur Seite gestellt wird und die Wahl der Person Ihres Vertrauens jederzeit widerruflich versorgen kann. Die Betreuungsverfügung ist eine Möglichkeit der persönlichen und selbstbestimmten Vorsorge für den Fall, dass man selbst nicht mehr in der Lage dazu ist, seine eigenen Angelegenheiten zu erledigen, festzulegen. Ihr Vorteil ist, dass sie nur dann Wirkungen entfaltet, wenn es tatsächlich erforderlich wird. Das Betreuungsgericht hat bei der Auswahl eines Betreuers die in der Betreuungsverfügung getätigten Vorschläge zu berücksichtigen Dazu ist es erforderlich, dass im Falle einer Betreuungsbedürftigkeit die Betreuungsverfügung dem Gericht bekannt wird. Hierzu gibt es im BGB eine Pflicht jedermanns, eine solche Verfügung beim Bekanntwerden eines gerichtlichen Betreuungsverfahrens beim Betreuungsgericht abzuliefern. In einigen Bundesländern ist darüber hinaus auch schon zuvor die Hinterlegung einer Betreuungsverfügung beim Gericht möglich. Mit der Betreuungsverfügung kann man festlegen, wer zum Betreuer bestellt werden soll und wer nicht, wo der Wohnsitz des Betreuten sein soll. Eine Patientenverfügung ist eine schriftliche Vorausverfügung einer Person für den Fall, dass sie ihren Willen nicht mehr (wirksam) erklären kann. Sie bezieht sich auf medizinische Maßnahmen wie ärztliche Heileingriffe und steht meist im Zusammenhang mit der Verweigerung lebensverlängernder Maßnahmen. Nach der geltenden Rechtslage muss die Patientenverfügung in Schriftform verfasst sein. Patientenverfügungen müssen die noch nicht eingetretenen medizinischen Situationen und ihre gewünschten Konsequenzen hinreichend konkret bezeichnen. Wendungen etwa wie "Wenn keine Aussicht auf Besserung im Sinne eines für mich erträglichen und umweltbezogenen Lebens besteht, möchte ich keine lebensverlängernden Maßnahmen sind deshalb, wenn auch nicht unbeachtlich, so doch in ihrer Bindungswirkung zweifelhaft. Die Frage der Verbindlichkeit einer Patientenverfügung stellt sich dann, wenn der Patient nicht einwilligungsfähig ist, denn jegliche medizinische Behandlung bedarf der Einwilligung des Patienten. Eine Patientenverfügung kann jederzeit formlos widerrufen werden.

Bei allen Vollmachten sollte man genau überlegen, wen man mit den verschieden Dingen beauftragt, denn der Beauftragte kann weitreichende Dinge selbstständig regeln.

Nach dem Vortrag von Herrn Ackermann stand das Thema "Ich will nicht mehr " Ablehnung der Dialysebehandlung selbstbestimmt sterben geht das?" als Diskussion auf dem Programm. Es diskutierten: Frau Dr. med. M. Mahyar-Römer, leitende Ärztin des Dialysezentrums Püttlingen, Albin Leidinger, Fachkrankenpfleger im Dialysezentrum Püttlingen und Vorstand im AfnP, Martin G. Müller, Patient Niere Saar e.V., Anton Franziskus, Pastor i.R. Es moderierte Detlev Jochum, Fachkrankenpfleger für Nephrologie im Dialysezentrum Püttlingen und Regionalvertreter des AfnP. Nach einer kurzen Vorstellung diskutierte man, wann der Zeitpunkt ist, die Dialyse abzulehnen und sich bewusst für das Sterben in einem Hospiz oder der häuslichen Umgebung zu entscheiden? Die Patientenseite war der Meinung, wenn Schmerzen zu groß sind und man keine Lebensqualität mehr hat. An dem Punkt stimmten die Ärztin sowie die Pflegeseite zu. Über die Forderung, der aktiven Sterbehilfe von Patientenseite, um selbstbestimmt an einem Punkt sterben zu können, ohne große Schmerzen zu erleiden, entstand eine rege Diskussion. Hier stand der Patient mit seiner Meinung in der Runde alleine. Alle lehnten die aktive Sterbehilfe ab.

Nach der Diskussion dankte der Vorsitzende Herr Maaß allen Referenten und Teilnehmern für ihr kommen und lud noch zu einem kleinen Imbiss mit Umtrunk ein.

Martin G. Müller

Beirat für Organspende benannt

Der Vorstand hat in seiner letzten Sitzung einen Beirat für Organspende benannt. So möchte der Vorstand eine Arbeitsteilung vornehmen, sodass das Angebot neben der Organspendenaufklärung für Nierenkranke zukünftig nicht zu kurz kommt. Frau Hanna und Herr Klaus Schmitt aus St. Wendel koordinieren zukünftig die Arbeit für Organspende im Verein und beim IOS. Herr Schmitt ist gleichzeitig auch Teamleiter im IOS. Der Vorstand wünscht Ihnen für die Fortführung der erfolgreichen Arbeit viel Spaß und Freude.

Nierenwoche 2012 Vortragsabend im Dialysezentrum Püttlingen

Am 08.03.2012 veranstaltete das Nierenzentrum Püttlingen im Rahmen der Nierenwoche 2012 einen Informationsabend zum Thema Nierenerkrankung. Das Interesse an der Veranstaltung war sehr groß. So begrüßte die leitende Nephrologin und Diabetologin Frau Dr. med. Mahyar-Römer mehr als 70 Zuhörer.
In Ihrem Vortrag, "Was ist Nephrologie?" "Warum interessiert sich der Nephrologe für Bluthochdruck und Diabetes" erklärte Sie, dass 40 bis 50 Prozent aller Diabetiker im Verlauf ihrer Krankheit eine diabetische Nierenerkrankung entwickeln. Vor diesem Hintergrund sollten Betroffene rechtzeitig zum Nephrologen überwiesen werden. Eine angemessene Therapie kann den Verlauf der Nierenerkrankung bremsen. Hierzu bedarf es aber auch der Mitarbeit des Patienten bei der optimierten Einstellung von Blutzucker, Blutfetten und Blutdruck. Auch auf das Rauchen sollte man verzichten, denn es begünstigt Nierenkrankheiten.

"Was ist, wenn die Nieren versagen?" "Möglichkeiten der Nierenersatztherapie" war das Thema von Prof. Dr. med. Martin Zeier vom Nierenzentrum des Universitätsklinikums Heidelberg. Er gab eine Übersicht über die Möglichkeiten, die Nierenfunktion zu ersetzen. Er erklärte, dass die Nieren die "Entgiftungsanlage" des Körpers seien. Fällt ihre Funktion aus, sind die Betroffenen Patienten, um weiter leben zu können, auf eine Nierenersatztherapie angewiesen. Neben der maschinellen Dialysebehandlung besteht auch die Möglichkeit der Bauchfelldialyse oder einer Nierentransplantation. Zum Thema Nierentransplantation war Herr Uwe Korst gekommen und berichtete von seiner Nierenlebendspende. Seine Frau spendete ihm eine Niere, denn die Wartezeit auf eine neue Niere betrügt sieben bis acht Jahre. Seiner Frau und ihm gehe es gesundheitlich gut, erklärte Herr Korst abschließend.

Der letzte Vortrag behandelte das Thema "32 Jahre leben mit der Nierenersatztherapie". Herrn Martin G. Müller, vom Verein Niere Saar e.V., berichtet darin wie er 1979 im Alter von sieben Jahren, an die Dialyse gekommen ist. Zu dieser Zeit lagen keine Erfahrungen mit der Nierenersatztherapie bei Kindern vor. In weiteren Ausführungen erfuhr man von den Lebenseinschränkungen der Dialysebehandlung. Die größte Einschränkung erfahren die Patienten bei der Beschränkung der Flüssigkeitszufuhr, neben strengen Ernährungsvorschriften und vier bis sechs Stunden Dialysebehandlung drei Mal die Woche. Zum Abschluss seines Vortrages zeigte er eine Übersicht über die technische Entwicklung der Dialysegeräte.

Die Patienten konnten aus den Vorträgen viele Informationen mit nach Hause nehmen.

Martin G. Müller

 

2. Treffen junger Vereinsmitglieder

Zum zweiten Mal trafen sich jüngere Mitglieder des Vereins in Köllerbach in der Pizzeria "Little Italy". Beim ersten Treffen kamen vier Mitglieder bei diesem Treffen waren sechs Mitglieder gekommen. Man hatte viel Spaß und überlegte wann und wo man sich beim nächsten Mal treffen könnte. Man ist sich noch uneins, ob man wieder essen geht oder sich zum Bowlen trifft. In Kürze wird der Termin online bekannt gegeben. Wir freuen uns auf weitere Mitglieder!

100. Dialysestammtisch im Café Kühnen in Püttlingen

Zu ihrem traditionellen Stammtisch trafen sich Nierenkranke, Dialysepatienten und Transplantierte am 03.01.2012 im Café Kühnen in Püttlingen. Besonderheit dieses Stammtisches war, dass er zum 100. Mal in Püttlingen stattfand.
Austausch über die Nierenerkrankung, Humor und Witz, das alltägliche Tagesgeschehen sind die Themen der Teilnehmer. Der vom Verein Niere Saar e.V. betreute Stammtisch hat eine ebenso lange Tradition wie der Verein. Der Vorsitzende Helmut Maaß aus Köllerbach und seine Stellv. Vorsitzende Ingrid Hollinger aus Völklingen, die den Stammtisch seit 20. Jahre organisiert, sind sehr zufrieden. Zwischen 10 und 20 Personen zählt der Stammtisch der jeden ersten Dienstag im Monat von 15:00 bis 18:00 Uhr stattfindet.

Niere Saar e.V. wurde 1974 gegründet, dass zu einer Zeit, als es noch kein Informationsangebot wie z.B. das Internet gab. Damals standen viele Menschen, die ihre Nierenfunktion verloren hatten, ohne Hilfe da. Sie mussten fortan mit der Dialyse leben. Berufsunfähigkeit, soziale Verarmung und sogar der Verlust des Ehepartners waren damals keine Seltenheit. Heute ist die Dialysebehandlung, die viele Dialysepatienten im Nieren- und Dialysezentrum Püttlingen der Dres. Dr. K. Schilz, Dr. I. Lenhard und Dr. M. Mahyar-Römer durchführen lassen, nicht mehr so belastend.
Das Ziel des Stammtisches ist klar definiert. Austausch und Verständnis. Oft helfen die Worte oder Ratschläge von Mitbetroffenen, nach dem Motto "gelebte Erfahrung" mehr, als es Ärzte, Pflegepersonal und auch Angehörige in der Lage sind zu leisten.
Zur Feier des Tages spendierte Hausherr Eckhard Kühnen, zur Freude aller, eine Runde aufs Haus.